Erste Hilfe - richtiges Verhalten im Notfall
Im akuten „koronaren“ Notfall kann die sofort einsetzende und richtig durchgeführte Erste Hilfe-Leistung lebensrettend sein.
Wichtig sind die ersten Stunden bei Auftreten eines Herzinfarkts für den weiteren Krankheitsverlauf.
„Erste Hilfe-Maßnahmen“ sollen sofort nach Auftreten eines plötzlichen Notfalls geleistet werden können.
Entscheidend für den Erfolg sind hier Minuten.
Um die Erste Hilfe richtig leisten zu können, sollten Sie, bzw. Ihre Angehörigen, die wichtigsten Erscheinungsbilder bei akuten Koronarsyndromen kennen:
Die instabileAngina pectoris:
Unter einer “instabilen Angina pectoris” verstehen wir das plötzliche neue Auftreten von Angina pectoris bei einem vorher beschwerdefreien Patienten, oder eine drastische Verschlechterung von vorher stabilen Beschwerden: Plötzlich wird wieder bzw. viel mehr Nitro benötigt, die Belastbarkeit hat abgenommen, die Angina pectoris tritt womöglich sogar in Ruhe, oder nachts aus dem Schlaf heraus auf. Eine derartige Verschlechterung bei einem vorher stabilen Infarktpatienten muss umgehend fachärztlich abgeklärt werden, da eine neu aufgetretene drohende Mangeldurchblutung im Herzmuskel angenommen werden muss. Hier ist meist eine rasche Krankenhausaufnahme und gegebenenfalls koronarangiographische Abklärung angezeigt.”
Der akute Herzinfarkt:
Seine Symptome können sehr unterschiedlich sein. Definiert ist er durch starkes anhaltendes Druckgefühl hinter dem Brustbein. Dieses kann in den linken Arm, in den Kiefer oder in den Oberbauch ausstrahlen.
Als Sofortmaßnahmen wichtig:
Richtige Lagerung auf harter Unterlage;
die Beine nach Möglichkeit leicht hoch lagern;
Patient/in nicht alleine lassen;
Arzt, bzw. Rettung rufen;
Patient/in beruhigen;
Bequeme Lagerung des Patienten/der Patientin;
Beengende Kleidung ausziehen;
Oberkörper aufrichten;
Nitroglyzerin verabreichen (2 Sprühstöße unter die Zunge);
Aspirin verabreichen (500 mg);
Aufnahme im Krankenhaus vorbereiten.
Der „plötzliche Herztod“
Seine charakteristischen Zeichen sind:
Pulslosigkeit (an der Halsschlagader zu fühlen);
Bewusstlosigkeit;
Atemstillstand.
Wiederbelebung nach den ABC-Regeln
Die ABC-Regel
A = Atemwege freimachen:
Fremdkörper (Zahnprothese) aus dem Mund-Rachenbereich entfernen, den Kopf überstrecken, den Unterkiefer nach vorne und oben ziehen.
B = Beatmen:
Entweder Mund zu Mund – oder Mund zu Nase Beatmung. Beginn mit 2 Atemstößen (dabei auf die Bewegungen des Brustkorbs achten), Beatmungsfrequenz 12 mal pro Minute.
C = „Circulation“ oder äußere Herzdruckmassage:
Der Massagepunkt ist das untere Drittel des Brustbeins. Bei der Herzmassage soll das Brustbein 3–5 cm in Richtung Wirbelsäule bewegt werden. Dabei sind die Ellbogen des Helfers durchgestreckt. Die Kompressionszeit ist gleich lang der Relaxationszeit. Die Massagefrequenz soll ca. 80–100 mal pro Minute be- tragen. Kann nur eine Person helfen, so muß sie nach 15 mal massieren 2 mal beatmen. Bei zwei Helfern: Einer massiert, der andere beatmet, und zwar nach 5 Herzmassagen 1 Beatmung ohne Pause. Nach 4 Massagezyklen sollen Puls und Atmung geprüft werden.